Die Rezeption
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Murder Hotel :: Das Play :: Das Hotel
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Die Rezeption
Der große Empfangsbereich des Hotels wirkte einst mal stattlich und eindrucksvoll mit seinen großen Kronleuchtern und edlen Holztäfelungen. Doch das inzwischen verwilderte und eingestaubte Hotel könnte eines Tages wieder zu neuem Glanz erstrahlen und vielleicht wird irgendwann auch ein richtiger Portier wieder seinen Platz hinter der Rezeption einnehmen. Doch trotz der nicht ganz makellosen Verfassung des Hotels checken hier noch immer Gäste ein, die den viktorianischen Stil Neuenglands genießen.
Re: Die Rezeption
Etwas gelangweilt blätterte April im Gästeverzeichnis der Hotelrezeption. Sie fand es witzig die verschiedenen Handschriften der Eintragungen den ehemaligen Besitzern zuzuordnen. Ihre eigene erkannte sie selbstverständlich, doch sie hatte nicht gerade viel Zeit gehabt eine Menge auszufüllen. Manche Schriften erstreckten sich über viele Seiten, andere nur über kurze Abschnitte. Witzig, wie kurz so manche Besitzer dieses Hotel überlebt hatten. Dafür gab es andere, die ziemlich lange hier geschafft hatten und andere die irgendwann geflüchtet waren. Nur dank den Lebenden Bewohnern des Hotels behielt sie überhaupt ein Zeitgefühl. Sie hatte schließlich Zeit bis in die Ewigkeit und stellte manchmal fest, dass sie Stunden oder sogar Tage einer einzigen Sache nachging. Belustigt erinnerte sie sich daran wie sie einmal ein Bild gemalt hatte und feststellen musste, dass sie zwei Tage lang dagesessen daran gefeilt und gearbeitete hatte. Aber sie hatte ja keine Hektik. Außerdem musste sie sich immer wieder eine neue Beschäftigung einfallen lassen. Sie musste zugeben, dass sie es immer wieder schön fand einen neuen Geist zu entdecken. Denn es bot ihr dadurch die Möglichkeit diesen ins Totenreich zu führen, wie sie es formulierte und ihnen am Anfang ihres Ablebens etwas helfen zu können. Zum Glück schneiten am laufenden Band neue Geister herein. Woher die kamen wusste sie nicht, aber sie würde sich irgendwann mal auf die Suche nach der Ursache machen. Vielleicht konnte sie demjenigen der dahintersteckte dafür danken. Vermutliche waren es auch mehrere Ursachen. Zum Beispiel würde eine wohl sein, die zu ihrem eigenen Tod geführt hatte. Was das gewesen war wusste sie immer noch nicht, aber sie würde dem auch noch auf den Grund gehen. Irgendwann. Sie hatte schließlich keine Eile. Das Einzige was jetzt noch, außer der Leben einiger Bewohner, verging, war der Spaß an neuen Geistern. Denn schon bald fielen diese in ein Muster und wurden langweilig. Jedenfalls war das bei einigen so. Viele suchten zu verzweifelt einen Weg ins nächste Leben oder einen Ausweg aus ihrer sogenannten Gefangenschaft im Hotel. April verdrehte die Augen und fuhr mit dem Finger eine Seite des Gästeverzeichnisses nach. Es war ein großes ledergebundenes Buch und passte sich perfekt dem Übrigen Hotel an. Es schien unendlich viel Platz zu haben, denn selbst die ersten Besitzer des Hotels hatten darin geschrieben. Das Buch ist genauso ewig vorhanden wie seine Bewohner. Im Schneidersitz saß April auf der Rezeption und ließ die Hand dreimal auf die Klingel fallen um eine Menge Lärm zu machen, damit irgendetwas passierte. Sie war das Buch jetzt schon dreimal durchgegangen und hatte mit Bleistift die Namen der Hoteleigentümer an die dazugehörige Schrift geschrieben, sofern sie bekannt waren. Irgendwann würde sie es schaffen alle Namen herauszufinden. Gespannt ob sie jemanden aufgeschreckt hatte sah sich April in der Empfangshalle um und rümpfte die Nase als sie den Staub durch die Luft tanzen sah. Wenn die Putzfrau zu unfähig war, würde sie das Abstauben wohl irgendwann selbst übernehmen. Schließlich war das irgendwie noch ihr Hotel. Jedenfalls in ihren eigenen Augen.
April Blackweather- Anzahl der Beiträge : 11
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Re: Die Rezeption
Leicht genervt stieg Nathan aus seinem Auto. Sein ganzes Gepäck hatte er schon herliefern lassen damit er erst gar keinen Ärger wegen dem Schleppen hatte. Nicht, dass er es nicht schaffen würde, er hatte einfach keine Lust dazu. Eigentlich hatte er generell nicht unbedingt Lust auf dieses verstaubte und wahrscheinlich nicht allzu beeindruckende Hotel. Er seufzte leise und betrat das Gebäude, wo er kurz stoppte. Das hier sah gar nicht so schlecht aus. Klar, es sah aus wie aus einem schlechten Horror-Film indem die Leute in ein uraltes Schloss oder so ähnlich hinein gingen, aber die Kronleuchter und Holzvertäfelungen machten doch ganz schön etwas her. Okay, vielleicht war das Hotel doch gar nicht so unbeeindruckend. Aber es war trotzdem ziemlich verstaubt, also neues Putzpersonal wäre da wohl wirklich von Nöten. Nicht einmal das hatte man also in der Zwischenzeit hinbekommen. Hier schien aber auch niemand einen Plan zu haben. Geschweige denn von der Motivation. Er sah sich weiterhin um, beachtete aber nicht wirklich die Leute, wenn denn überhaupt welche im Raum standen, sondern das Gebäude von innen. Immerhin musste er wissen mit was er es hier eigentlich zu tun hatte. Also das Innenleben schien noch in Ordnung zu sein, musste aber dringenst restauriert werden. Zwar waren trotzdem Gäste hier, aber Nathan konnte sich nicht wirklich erklären warum. Wer wollte denn schon in so einem staubigen und veralteten Hotel übernachten? Aber gut, er traf diese, in seinen Augen wirklich hirnrissige, Entscheidung schließlich nicht. Denn soweit er wusste war das ganze hier trotzdem nicht komplett billig. Erstaunlich, dass das Putzpersonal offenbar trotzdem schlief. Aber hey, das Gebäude war immerhin keine komplette Enttäuschung. "Nicht schlecht.", murmelte er zu sich. Zwar hatte er nicht unbedingt vor auch nur ansatzweise längerfristig in die Hotelbranche einzusteigen, aber daraus würde er schon etwas machen. Und es dann weitergeben, verkaufen, was auch immer. Aber sofort aufgeben kam nicht in Frage. Schon gar nicht für einen gebürtigen Penderghast. Außerdem würde es in diesem Zustand nicht allzu viel Geld einbringen. Wahrscheinlich sogar weniger als der ursprüngliche Preis den seine Mutter bezahlt hatte. Aber genug von dieser irren Frau. Schließlich war es noch immer sein Erbe.
Re: Die Rezeption
Es war bekannt, dass der neue Hotelbesitzer heute eintreffen würde. Für Jewel Grund genug, sich in ein knappes Kleid zu werfen und in den Empfangsbereich des Hotels zu gehen - wobei stolzieren eher zutreffen würde, immerhin hatte sie eine vorbildlich, kerzengerade Haltung und auch das elegante Laufen in hohen Schuhen war für sie keine Kunst. Kein Wunder, als Model musste man das eben fehlerfrei beherrschen. Man konnte ihr die Selbstsicherheit ansehen, auch wenn sie ein minimales Lächeln aufgesetzt hatte, das teilweise freundlich und teilweise siegessicher oder triumphierend wirkte. Leicht rümpfte sie die Nase bei dem ganzen Staub, der durch die Luft wirbelte, beachtete es jedoch nicht weiter. Ihre Nägel waren wie oft perfekt lackiert und ihr Kleid saß perfekt, fast wirkte sie zwischen all dem Staub und den Spinnweben fehl am Platz, aber schließlich hatte sie ihre Gründe. In diesem Hotel fielen überraschende Tode kaum auf, immerhin war das alte Gebäude dafür schon bekannt, ein perfekter Ort also, um untreuen Männern ihr gerechtes Ende zu bereiten. Mit einem minimalen Kopfschütteln unterbrach sie ihre Gedanken und vorallem ihre Pläne. Momentan war sie single, hatte auch noch nicht wirklich ein Auge auf jemanden geworfen, auch wenn sie durch ihre Karriere natürlich einige Connections hatte. Sie blieb in der Nähe der Rezeption stehen und lehnte sich mit dem Rücken leicht an die Wand, ein Bein über das andere gekreuzt und die Schultern leicht angespannt. Den Blick der dunkel umrandeten Augen hatte sie fest auf den Mann gerichtet, der das Hotel betreten hatte und die Inneneinrichtung zu inspizieren schien. Wenn das nicht der neue Hotelbesitzer war. Ein leichtes Glänzen schlich sich in die dunklen Augen der jungen Frau, als sie den Mann beobachtete und nicht gerade unnaufällig musterte. Sie waren nicht die einzigen im Eingangsbereich, was eigentlich klar war, immerhin trieben sich hier viele Leute herum, die entweder ein-, oder eben auscheckten, auch welche, die das Gepäck von verstorbenen Freunden oder der Familie abholten, waren Jewel schon begegnet, denn neu war sie hier keineswegs. Sie selbst hatte eines der teureren Zimmer, was eigentlich klar war, trotzdem hatte sie eigentlich alles, was sie interessierte, im Überblick - auch wenn sie sich größtenteils nur für sich selbst, einen momentanen Partner und vorallem dessen Interessen interessierte. Und da wäre sie mit den Gedanken schon wieder bei der Untreue ihrer verstorbenen Ex-Freunde.
Jewel Delavigne- Anzahl der Beiträge : 6
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Re: Die Rezeption
Weil sich nach ihrem Klingel-Sturm nichts tat warf April kurzerhand das ledergebundene Gästeverzeichnis mit einem lauten Knall auf den Boden, was wieder eine Menge Staub aufwirbelte. Ihr Blick schnellte in die Höhe und blieb an einem Fremdkörper hängen. Ein junger Mann betrat das Foyer und sah sich eingehend um. Na, das konnte nur der neue Besitzer sein, so wie er hier voller Besitzerstolz herumgurkte. April musste an sich selbst denken, wie sie so ahnungslos und voller Vorfreude durch das Hotel gewandert war und Pläne für Renovierungen geschmiedet hatte. Ihre Augen blitzten schelmisch auf und sie rutschte von der Rezeption. Sie scherte sich nicht darum, dass sie mit einem lauten Knall, der von ihren Stiefeln verursacht wurde, auf dem Fußboden landete. Denn noch war sie für Lebende unsichtbar und keiner der anwesenden konnte sie sehen. Wäre es nicht witzig diesen neuen Besitzer ein wenig mit dem Hotel bekannt zu machen?, überlegte sie. Es wäre bestimmt ein Spaß und sie konnte so auch den jungen Mann etwas besser kennenlernen und sich auf einen Streich vorbereiten und informieren. Eigentlich wäre die Bekanntmachung ja Aufgabe des Personals. Vor allem würde diese Aufgabe auf diesen alten Kerl zurückfallen, der noch immer hier arbeitete. Wie hieß er noch gleich? Edmund? Nein, Edward. Sie grinste. Der hatte auch schon zu ihren Lebzeiten hier gearbeitet. Ein Wunder, dass er es noch immer tat. Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte. April schlenderte um den neuen Hoteleigentümer herum und blieb dann schließlich direkt hinter ihm stehen, wo sie sich sichtbar machte. Es würde ihm sicherlich einen Schrecken geben. Sie lehnte sich nach vorne und sagte dann grinsend: "Guten Tag, Sir. Mein Name ist April Blackweather." Sie musste ein Kichern unterdrücken.
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Re: Die Rezeption
Nathan machte einen leichten Sprung nach vorne, als ihn jemand plötzlich von hinten ansprach. Komisch, draußen hatte er eigentlich niemanden gesehen, aber gut, vielleicht hatte er sie auch einfach nicht bemerkt. Er drehte sich also etwas langsam und trat direkt einen Schritt zurück. Zwar kannte er sie nicht, aber Leute die sich so anschlichen waren ihm generell erst einmal suspekt. Zumindest war die Besitzerin der Stimme aber so freundlich gewesen sich gleich vorzustellen. Er streckte ihr also seine Hand zur Begrüßung hin und beschloss sich zur Vorsicht auch erst einmal vorzustellen. Ob sie ihn kannte konnte er schließlich kaum sagen, denn sie hatte ihn ja sehr förmlich angesprochen. "Nathan Penderghast. Ich bin der neue Besitzer hier.", meinte er etwas kühl und musterte sie einmal von oben bis unten. Sie war zwar eine sehr attraktive Frau, aber trotzdem brauchte sie sich nicht so von hinten anschleichen. Davon abgesehen, dass er zuvor jemanden in seinem Blickfeld entdeckt hatte. Als beinahe-Experte in Mode und Fashion, denn er musste ja wissen, was man gerade so trug, hatte er doch tatsächlich ein Model erkannt. Wenn sie es überhaupt war, aber er war sich ziemlich sicher. Jewel Delavigne war also tatsächlich hier ein Gast. Auch nicht schlecht., dachte er sich, während er seinen Blick von April leicht abwandte und sich dann noch etwas im Foyer umsah. Das Erste was ihm einfiel blieb aber trotzdem immer noch Bruchbude. All dieser Staub war wirklich schrecklich. "Entschuldigen Sie, wenn ich frage, aber sind Sie Gast oder Personal?", fragte er schließlich, denn sicher konnte man sich nicht sein. Von dem was sie gesagt hatte schien sie eher Personal zu sein, aber das konnte auch alles mögliche andere heißen. Vielleicht war sie auch nur superhöflich oder alle hier hatten einfach eine seltsame Art zu reden. Diesem Ort würde er alles zutrauen.
Re: Die Rezeption
Jewel zuckte bei einem lauten Knall ganz in der Nähe zusammen und richtete den Blick auf die Rezeption, vor der ein dickes, in Leder gebundenes Buch lag, drum herum Staubwolken, die auseinander drifteten. Fast angewidert zog sie einen Moment lang den Mundwinkel leicht nach unten, bevor sie die Umgebung musterte und sich leicht wunderte, immerhin sah sie nichts, was das Buch hätte zu Fall bringen können. Vielleicht war sie einfach zu unaufmerksam und sowieso richtete sie ihren Fokus mehr auf den nicht schlecht aussehenden Mann, der gerade in ein Gespräch mit einer anderen Frau verwickelt war. Zu unaufmerksam. Eigentlich hätte es Jewel sein müssen, die ihn zuerst ansprach, allerdings hatte sie die andere nicht kommen sehen und nicht gedacht, dass man den Neuen sofort ansprach. Nun ja, bei diesem unwiderstehlichen Aussehen aber auch kein Wunder, immerhin war Jewel hier nicht die einzige Frau mit etwas Potential. Zwar erwartete sie nicht, dass irgendwer der Neuankömmlinge sie irgendwie kannte, auch wenn das nicht selten vorgekommen war, doch trotzdem waren es meistens Frauen gewesen, die ihr Gesicht aus den Fashion-, und Modezeitschriften wieder erkannt hatten. Kein Wunder, welcher Mann hatte heute noch genug Mumm, um modisch zu sein? Kaum einer. Doch trotzdem schien Nathan Penderghast - wie Jewel ihn gerade seinen Namen aussprechen hören konnte - modisch auf dem neusten Stand zu sein. Vielversprechend. Sie wäre nicht sie wenn sie sich das entgehen lassen würde, also ging sie elegant auf den Hotelbesitzer zu, stellte sich schräg neben ihm, um sich wenigstens nicht ganz vor die andere zu drängen, den Blick fest auf den Mann gerichtet. "Entschuldigen sie, aber sind sie der neue Hotelbesitzer? Es wird schon viel über sie geredet." meinte sie freundlich und mit einem Lächeln, das aber bald schon einem flirtenden Grinsen wich. "Jewel Delavigne. Ich wohne schon seid einiger Zeit hier." meinte sie und reichte ihm die Hand, den Blick fest auf seine Augen gerichtet.
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Re: Die Rezeption
April legte den Kopf kurz schief und überlegte. Weder noch, mein Lieber, aber das brauchst du noch nicht zu erfahren. Stattdessen setzte sie einfach ein zuckersüßes Lächeln auf und sagte: "Zum Personal. Ich bin hier um ihnen das Hotel ein wenig vorzustellen und ihre Räumlichkeiten zu zeigen. Sie können sich bei Fragen auch immer gerne an mich wenden." Sie musste aufpassen nicht zu lachen. Die Verwirrung würde groß werden, wenn das richtige Personal von Aprils Streich erfuhr. Aber vermutlich waren ohnehin 50% des Personals Geister, was Nathan die Kosten auf unerklärbare Weise erleichtern würde. Aprils Blick schnellte zur Seite und sah, dass eine weitere Frau begann zu sprechen. Wenn sie sich nicht irrte hieß sie Jewel und wohnte schon eine Weile hier. April hatte keine Ahnung was die Frau so lange hier hielt, denn die meisten hätten an ihrer Stelle schon Reißaus genommen, aber sie würde schon ihre Gründe haben. Wieso sie sich aber sofort dem Hotelbesitzer vorstellte war ihr ebenfalls ein Rätsel. Was aber auch nicht wichtig war, denn solange das Hotel in Betrieb war, war für April die Welt in Ordnung. Denn vor allem wegen seines Rufs schien es plötzlich ab und zu Medien und Parawissenschaftler anzuziehen. Nicht viele, aber genug um Aprils Langeweile zu vertreiben, wobei es eigentlich noch witziger war Ungläubige von ihrer Existenz zu überzeugen. Sie musterte Jewel eingehend. Anscheinend war sie sehr modebewusst, was April nicht im geringsten beeindruckte. Es gab wichtigeres, vor allem für sie selbst. Zum Beispiel diesen Nathan Penderghast auf die Palme zu bringen.
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Re: Die Rezeption
Einen Moment stutzte Nathan, als sich ihm jemand schräg gegenüberstellte. Natürlich hatte er damit gerechnet, dass ihn die Leute kennenlernen wollten, aber trotzdem war das Ganze nach diesem Schreck doch etwas plötzlich. Was musste sich diese... Person auch so von hinten anschleichen. Wie auch immer sie das so lautlos geschafft hatte. Er drehte sich also zu der Neuen, die er sofort erkannte, schon bevor sie sich vorstellte. Er setzte ein charmantes Grinsen auf und beschloss, dass ein wenig Flirten nicht schaden konnte. Er nahm also ihre Hand, aber statt sie zu schütteln gab er ihr einen schnellen, kaum merklichen Handkuss. "Ich weiß wer Sie sind, ich bin ein Fan.", meinte er und musterte sie noch einmal von nahem. Sie sah auch privat sehr gut aus, das konnte man wirklich sagen. Trotzdem war es eigentlich übertrieben, dass er ein Fan war, aber eine kleine Flirt-Lüge hatte noch niemandem geschadet. Nachdem er Jewel also noch einmal fest in die Augen gesehen hatte wandte er sich dann doch wieder April zu. Hoffentlich schleicht sie sich nicht immer so an., schoss es ihm durch den Kopf, überlegte dann aber nicht lange und nickte leicht. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee sich etwas durch das Hotel führen zu lassen. Vor allem von jemanden, der sich offenbar ziemlich gut auskannte. Zumindest war es für ihn logisch, dass man das als Personal musste. Wobei ihr zuckersüßes Lächeln etwas irritierend war. Naja, vielleicht war sie einfach nur superhöflich. Trotzdem, irritierend. "Natürlich, wieso nicht?", fügte er schließlich noch zu seinem Nicken hinzu und sah einige Male zwischen den beiden Frauen hin und her. Hoffentlich gab es hier auch ein paar Männer in seinem Alter, wobei irgendwie musste es das völlig oder? Er konnte sich kaum vorstellen, dass zwei so attraktive Frauen alleine unterwegs waren. Und selbst wenn, dann kamen und gingen Gäste doch öfters. Also konnten immer noch welche nachkommen. Aber im Moment musste er sich wohl eher Gedanken um die beiden Damen vor sich machen, als irgendwelche One-Night-Stands.
Re: Die Rezeption
April reckte leicht das Kinn vor, als sie mit hochgezogener Augenbraue beobachtete wie Nathan sich kokett Jewel vorstellte. Etwas zu viel geflirte und imaginäre Herzchen. Und ein Handkuss? Das war doch ein wenig übertrieben, dachte sie sich und verkniff sich ein theatralisches Würgen. Stattdessen ließ sie den Blick weiterhin auf den beiden ruhen, die offensichtlich eine Gemeinsamkeit teilten: Ihr Faible für Fashion. Sie zuckte mit den Mundwinkeln. Das klang schon fast wie eine Castingshow. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, als würde sie dadurch ihre albernen Gedanken loswerden und ließ dann ein Lächeln erstrahlen, als Nathan ihr Angebot annahm. Er wirkte wie die Typ von Mann, mit dem man als Geist wirklich seinen Spaß haben konnte. Sie musste ihn nur noch ein bisschen besser kennenlernen um herauszufinden was ihn wirklich in den Wahnsinn treiben konnte. Denn eine Standardmethode war ihr da zu langweilig. Einfach einige Messer, Blut oder andere Spielzeuge mitten in der Nacht wahllos präsentieren würde zwar die meisten Menschen schocken, aber dabei verging auch schnell der Spaß. Natürlich waren auch die Folterkammern im Kellergewölbe eine gute Idee, aber noch nicht gut genug für ihre Zwecke. Außer es stellte sich heraus, dass genau so etwas Nathans größte Angst sein würde. Ohne Jewel groß zu beachten zeigte April um sich. "Hier sehen sie das Foyer und die Rezeption. Noch vor kurzem war diese Räumlichkeit wunderbar hergerichtet und noch prunkvoller. Wenn es noch nach mir gehen würde, wäre dieser Raum sauber und ich hätte diese Täfelung da hinten durch Kirschholz ausgetauscht, aber das tut ja nichts zur Sache", plapperte sie drauf los und ging einige Schritte in den Raum hinein wo sie mit exzentrischen Gesten ihre Worte untermalte.
April Blackweather- Anzahl der Beiträge : 11
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Re: Die Rezeption
Jewel ignorierte die andere fast völlig, allerdings sollte diese - wenn sie ja zum Personal gehörte - sowieso täglich mit fassettenreichen Leuten zu tun haben, weshalb das ja kein Problem sein wollte. Und selbst wenn, ihr wäre es wahrscheinlich einfach egal. Hauptsache dieser Nathan hatte ein richtiges Bild von ihr und war beeindruckt, auch wenn Jewel momentan die war, die beeindruckt war. Keine alltägliche Begrüßung, ein klassischer Handkuss und noch dazu die Bemerkung, dass er ein Fan sei. Oha, sollte das also wirklich stimmen, wäre es für Jewel nurnoch einfacher, ihn um den Finger zu wickeln, immerhin hatte er so ziemlich alles, was das Model auf den ersten Blick anziehend fand. Ein charmates Lächeln, Sinn für Mode, ein hübsches Gesicht und vorallem Geld, ansonsten könnte er sich die Unterhaltung eines solch alten und dennoch noblen Hotels ja nicht leisten. Der einzige Haken an der Sache war, dass er immernoch schwul sein könnte, auch wenn Jewel das anzweifelte, denn dass er flirtete, war nicht zu übersehen. Sehr zu ihrem Gefallen. Sie setzte ein ebenso charmantes Lächeln auf, wenn auch leicht triumphierend, bevor sie antwortete. "Achja? Schön zu hören." Die Antwort war schlicht, allerdings wollte sie noch nichts überstürzen - auch wenn sie nichts gegen einen Champagner und ein Gespräch im Hotelzimmer hätte, natürlich nur als Vorwand. Als die andere Frau wieder die Stimme hob und sich etwas entfernte, schnaubte Jewel fast schon, folgte ihr aber mit dem Blick, um sich nicht sofort in den Hintergrund drängen zu lassen. Wahrscheinlich machte diese April sowieso nur ihren Job, wie sie es bei anderen Gästen auch tat. Kein Grund, eifersüchtig zu werden - eigentlich.
Jewel Delavigne- Anzahl der Beiträge : 6
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Re: Die Rezeption
Nathans Grinsen verbreitete sich auf die Antwort des Models hin leicht und er hob eine Augenbraue leicht an. Er hatte einfach diese Angewohnheit mit jedem zu flirten. Frau, Mann, etwas dazwischen - ganz egal. Seitdem er damals in diese reine Jungenschule gewechselt hatte und sich erst mal einen Ruf geschaffen hatte, hatte er niemals damit aufgehört. Aber wozu auch? Es war unglaublich nützlich und außerdem lernte er immer dazu. Inzwischen würde er fast schon sagen, dass er das alles perfekt beherrschte. Wobei es ihm auch nie langweilig wurde. Manche Frauen und vor allem manche ach so hetero Männer waren manchmal etwas schwierig. Aber gut, bis jetzt hatte er noch fast immer bekommen was er wollte, denn ihn wurde man nicht so leicht los. In jederlei Hinsicht. Dieses Hotel auch nicht. Apropos Hotel, er sollte ja herumgeführt werden. Kurz wandte er sich noch Jewel zu und zwinkerte ihr zu, ehe er April die paar Schritte in den Raum hinein folgte. Kirschholz klang wirklich nicht schlecht, das sollte er sich vielleicht innerlich sortieren, wenn er ehrlich war. Aber sie hatte Recht, es sah auch so beeindruckend aus. "Kirschholz klingt wunderbar.", meinte er schließlich höflich und grinste wieder charmant. Wenn er schon mit dem Model flirtete, warum dann auch nicht ein wenig mit den Angestellten? Sie sah immerhin auch gut aus. Natürlich, er hatte nicht vor mit jemand unter seinem Nivau besonders lange zu verkehren, aber was konnte schon passieren? Davon abgesehen, dass es ja nicht sofort das hieß, nur weil man zum Personal gehörte. "Ich hab mich ja noch nicht genau informiert, aber wie alt ist das hier eigentlich?", fragte er nach einer kurzen Denkpause dann und sah sich wieder um. Es schien schon uralt zu sein, aber der Eindruck konnte auch täuschen, denn wenn er ehrlich war, machte der ganze Staub schon ganz schön viel aus. Vielleicht wirkte das alles auch älter als es war. Es war nur so, eigentlich mochte er eher den modernen Stil. Aber gut, das ließe sich natürlich auch kombinieren, zumindest bei dem, was er sich so vorstellte. Wobei, ansonsten wäre es auch nicht allzu schlimm, schließlich hatte er nicht vor sein Leben hier zu verbringen.
Re: Die Rezeption
Jewel's Augen blitzten auf das Zwinkern des Hotelbesitzers hin fast freudig auf. Immerhin war die Eifersucht einen Moment lang gestillt, auch wenn das leider nicht sehr lange anhielt, denn kurz darauf ging Nathan auch schon hinter der Hotelangestellten her, die ihm die Inneneinrichtung erklärte. Als wäre das interessant. Gut, hätte sie ein Hotel gekauft würde sie auch gerne wissen, womit sie es zutun hatte, trotzdem gefiel es ihr nicht so ganz, wie Nathan die Angestellte ansah. Vielleicht nur Höflichkeit, pure Höflichkeit. Sie sah selbst ein, dass sie ein kleines wenig besitzergreifend war, allerdings hielt sie das keinesfalls davon ab, sich zu nehmen, was sie wollte. Eine Sache, die sie beim modeln gelernt hatte: Es kam nicht nur aufs Aussehen an, wobei das bei ihr kein Problem wäre, nein, es kam vorallem auf das Selbstbewusstsein an. Wenn man nur gut aussah aber sich nicht nehmen konnte, was man wollte, ging man schnell unter. Nur mit einem gewaltigen Ego und einem festen Ziel kam man vorran. Und Jewel's Ziel war momentan Nathan's Bett. Sie drehte sich um und ließ einen Moment lang den Blick über den vertrauten Eingangsbereich gleiten, bis sie sich auf den nächstbesten Stuhl setzte, trotz dass dieser etwas staubig war. Sie überschlug die Beine und ignorierte die Tatsache, dass ihr Kleid etwas hinaufrutschte, den Blick der dunkel umrandeten Augen hatte sie fest auf Nathan gerichtet. Eine kleine Führung gönnte sie ihm, danach würde sie ihn aber definitiv in ein Gespräch verwickeln, Themen hatten sie sicher genug. Einen Moment lang musterte sie noch die Angestellte, verlor aber schnell das Interesse an der nicht allzu auffälligen Gestalt der Frau. Einen besonderes Gespur für Mode schien sie ja nicht zu haben, doch das hatten die wenigsten hier im Hotel. Warum auch immer. Sie stieß ein leichtes Schnauben aus, strich sich eine dunkle Strähne ihres Haares aus dem Gesicht und tippte ein oder zweimal mit dem Absatz ihres Schuhes auf den Boden. Das Geräusch, das entstand, war zwar nicht gerade leise, jedoch ignorierte sie es schlicht und einfach.
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Re: Die Rezeption
April nickte noch einmal bestätigend, als Nathan sich von ihrem Einfall zu Kirschholz zustimmend zeigte. Sie freute sich darüber, dass er ihre Ansicht teilte und nahm sich vor ihm weitere Vorschläge zuzuflüstern, wenn sie es für richtig hielt. Denn Inneneinrichtung und Design waren schon immer ihr Ding gewesen. Leider hatte sie ihre vielen Ideen und ihren Traum nicht ganz in die Tat umsetzen können. Ihr vorzeitiger Tod war da ein großes Hindernis, aber wenn sie es schaffte Nathan von ihren Ideen zu überzeugen, konnte sie vielleicht doch noch etwas von ihren alten Träumen erlangen. Vielleicht gab ihr das auch ein klein wenig Menschlichkeit zurück. Vielleicht würde es ihre monotone Kaltblütig- und Blutrünstigkeit etwas mindern, die sich leider immer öfter an den Tag legte. Öfter noch als zu ihrer Lebzeit. Vielleicht stimmte ja die These, dass die Menschen kurz vorm Tod ihr wahres Gesicht zeigen, denn das konnte nur bedeuten, dass sich das über den Tod hinaus verdeutlichen würde.Nathan schien ja Geschmack zu haben, also sollte er ihre Vorschläge doch entgegennehmen. Sollte er das nicht tun, würde April ihn schon noch irgendwie dazu bringen. Schließlich war das immer noch ihr Hotel. Mehr oder weniger. Auf seine Frage hin überlegte April nicht lange. Sie lächelte wissend und legte sich einen Finger an die Unterlippe bevor sie sagte: "Das Hotel ist nicht nur im viktorianischen Baustil sondern auch wirklich aus dieser Zeit. Es wurde im späten neunzehnten Jahrhundert erbaut. Das merkt man aber vor allem was den Keller und die vielen Zwischenräume in den Wänden angeht. Die können wirklich nervtötend sein, was Insekten angeht. Sie sollten daran denken einen neuen Kammerjäger einzustellen. Der Alte hat nichts getaugt." Dass April diesem Kammerjäger selbst ein Ende bereitet hatte erwähnte sie selbstverständlich nicht. Er hatte in ihren Augen einfach seine Arbeit nicht richtig geleistet und der Zuständige vom Personal war zu geizig gewesen einen besseren zu suchen. Das war noch gar nicht so lange her, aber die Plagegeister von Insekten und Nagetieren wartete natürlich nicht darauf, dass ein neuer Kammerjäger kam, sondern vermehrten sich in den Zwischenräumen des Hotels munter weiter. Dem musste man ein Ende setzen. Vielleicht würde es der Plage aber auch helfen, wenn April einige der dort verscharrten Leichen entsorgte, denn zum Beispiel der Kammerjäger lag noch immer immer irgendwo zwischen Wand und Boden in einer Nische. Kein leckerer Anblick.
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Re: Die Rezeption
Der neue Hotelbesitzer rümpfte bei der Vorstellung von Insekten, Käfern und sonstigem leicht seine Nase. Klang ja nicht besonders einladend, wenn er ehrlich war. Schon allein dieser Staub, aber dann auch noch die Tiere? Jetzt wunderte es ihn nicht mehr, warum seine Mutter das hier auf Fordermann bringen wollte. Das wollte ja jeder schon bei dem Gedanken daran, dass hier seit Jahren kein Kammerjäger gesichtet wurde. Wiederwärtig. Er notierte sich in Gedanken, dass er sofort einen kontaktieren würde, wenn er Zeit hatte. Also möglichst heute noch, denn wenn er ehrlich war wollte er es gar nicht so genau erfahren, was es hier alles so für Lebewesen gab, die nicht menschlich waren. "Ja, darum werde ich mich kümmern.", sagte er nach einen leichten Zögern. Er mochte diese Plagegeister von Tieren wirklich nicht, schon gar nicht, wenn sie so in seiner Nähe waren. Aber wenn er Glück hatte würde das Problem hier auch bald gelöst sein. Insofern er einen Kammerjäger auftreiben konnte, der schnell und vor allem gut arbeitete, hatte dann zumindest damit kein Problem mehr. Er sah April leicht abwartend an, nicht sicher, ob sie noch etwas zum Foyer zu sagen hatte. Immerhin wollte sie ihm noch das ganze Hotel zeigen, was zumindest ihm bis jetzt ziemlich groß erschien. Und es interessierte ihn auch noch mehr über das alte Gebäude zu erfahren. Obwohl ihn eigentlich auch etwas von ihr persönlich interessierte. Schließlich wirkte sie noch relativ jung, auch wenn sie viel von dem Hotel zu wissen schien oder sich zumindest viele Gedanken über das Gebäude machte. "Arbeiten Sie schon lange hier?", fragte er schließlich nonchalant, denn wahrscheinlich arbeiteten die meisten hier schon ewig. Zumindest wenn er sich das Alter mancher Angestellten ansah. Aber gut, wieso auch nicht? Solange sie ihm keine Probleme machten, war ihm egal wie alt sie waren. Auch wenn jüngeres Personal immer besser ankam, zumindest bei den Gästen. Und gut, auch ein wenig natürlich bei sich selbst.
Re: Die Rezeption
April strahlte Nathan an und klatschte dann begeistert in die Hände. "Perfekt!", sagte sie und ging im Kopf schnell weitere Punkte durch, die sie Nathan noch unterjubeln wollte. Doch natürlich war die Führung durch das Hotel Priorität. Sie ging einige Schritte auf die Rezeption zu und tippte schließlich mit den Fingern darauf herum. Sie hatte das alte Stück schon immer gemocht und ließ die schmalen Finger über das glattpolierte Holz wandern. Die Rezeptionstheke stand schon seit Eröffnung des Hotels hier, also seit dem späten neunzehnten Jahrhundert, und war dementsprechend hochwertig und wertvoll. Sie wollte ihm gerade einige Dinge dazu erklären, als ihre Gedanken von seiner Frage unterbrochen wurden. Was sie auf so eine Frage antworten sollte hatte sich die ewig 24 jährige nicht überlegt. Ja, was sollte sie denn auch sagen? "Ich bin lange genug hier um mich bestens auszukennen. Ich kenne das Hotel besser als das Haus in dem ich aufgewachsen bin. Um genau zu sein bin ich seit 2008 hier im Hotel tätig." Sie überlegte kurz ob sie ihm auch sagen wollte, dass dieses Hotel mal ihr gehört hatte, aber das wäre nicht der intelligenteste Schachzug ihrerseits, denn dann hätte sie auch erklären müssen, wieso es ihr nicht gehörte und sie war gerade nicht in Stimmung sich eine nette kleine Lügengeschichte auszudenken. Vermutlich würde sie es ihm noch zu einem späteren Zeitpunkt sagen. Oder er würde ihre Todesanzeige sehen, denn die Zeitung in der ihr Ableben bekannt gegeben wurde und eine Broschüre ihrer Totenmesse hatte sie noch irgendwo im Hotel aufbewahrt. Sie würde sie entweder so platzieren, dass Nathan sie ganz bestimmt sah oder sie würde sie so verstecken, dass er sie ganz bestimmt nicht sah. Vermutlich würde sie letzteres tun. Vorerst. Was ihre ständig Wechselnde Laune später mal entscheiden würde, konnte sie nicht mit Gewissheit sagen. "Diese Rezeption ist genauso alt wie das Hotel und gehört praktisch zum Inventar. Sie verlieht meiner Meinung nach dem ganzen Raum einen gewissen Charme", informierte sie ihren gegenüber mit einem gekonnten Augenaufschlag. Schon wieder ein drastischer Launenwechsel. Von schelmisch zu kokett. Und sie merkte es kaum. Meistens bemerkte sie ihre Umschwünge kaum. Ihre Gesprächspartner umso mehr. Vermutlich machte sie auch genau das so unberechenbar. Sie bückte sich um das lederne Buch aufzuheben, das sie vorhin so demonstrativ zu Boden geworfen hatte. "Das hier ist das Gästeverzeichnis. Auch ein ausschlaggebender Bestandteil des Hotels", sagte sie und schlug es auf damit Nathan einen Blick hinein werfen konnte. "Und das hier", sie ließ in einer übertriebenen Geste ihre flache Hand auf die Klingel sausen, "sollte eigentlich bewirken, dass hier sofort ein Portier erscheint, aber wie sie sehen haben wir momentan keinen. Darum müsste sich auch mal gekümmert werden. Besonders die letzten Jahre hat dem Hotel ziemlich zugesetzt."
April Blackweather- Anzahl der Beiträge : 11
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Re: Die Rezeption
Nathan bemerkte es gar nicht, dass sie auf seine Frage nicht direkt antwortete, denn er war viel zu abgelenkt von dem neuen Gebäude. Vielleicht war er nicht immer der interessierteste Typ, aber er wusste so etwas schon zu schätzen. Und irgendwie wurde er etwas mitbegeistert, da April offenbar sehr an dem Hotel hing. Gut, dass ging ihm jetzt nicht unbedingt so, aber es sah schon gut aus und es ließe sich bestimmt etwas wirklich Gutes daraus machen. Wobei er noch immer daran festhielt und auch immer daran festhalten würde, es eines Tages zu verkaufen. Wie es seine Mutter auch getan hätte. Davon abgesehen, dass er nun wirklich kein geborener Hotelbesitzer war. Die Kompetenzen hatte er vielleicht, aber es war definitiv nicht seine Lieblingsbeschäftigung geschweige denn sein Traumjob. Er richtete sich leicht seinen Hemdkragen und hörte ihren Erklärungen zu, während er immer wieder zustimmend nickte. Sie schien sich ja schon so einige Gedanken über das werte Gebäude gemacht haben. Für Personal vielleicht etwas ungewöhnlich, aber das störte ihn nicht, denn sie schien Geschmack zu haben und das konnte er sich schon zu Nutze machen. So konnte sie ihn wenigstens auf neuestem Stand halten, was man noch alles restaurieren musste und außerdem konnte sie ihm bei der Gestaltung helfen. Er setzte also sein freundlichstes Lächeln auf und versuchts so unschuldig und interessiert wie möglich zu wirken ohne dabei groß aufzufallen. Nathan hatte aber sowieso eine Begabung für das Schauspiel, also fiel ihm das auch nicht besonders schwer. Naja, zumindest interessiert war er ja auch wirklich. Trotzdem musste er kurz die Stirn runzeln, als er merkte, wie sich ihre Laune so ruckartig änderte. Aber gut, vielleicht war sie auch nur sehr temperamentvoll. Er betrachtete die Rezeptionstheke und musste ihr zustimmen. Sie verlieh allem wirklich einen gewissen Charme, auch wenn es noch immer wie aus einem Spukhotel wirkte. "Das sieht alles wirklich gut aus. Mir gefällt die Theke wirklich sehr.", kommentierte er schließlich mit nicht allzu übertriebener Begeisterung in seiner Stimme um nicht zu auffällig enthusiastisch zu wirken, aber es trotzdem auch nicht monotan wirken zu lassen, damit es nicht gezwungen hinüberkam, "Und die Sache mit dem neuen Portier wird absolut kein Problem sein. Ich werde mich so bald wie möglich darum kümmern." Das notierte er sich innerlich direkt hinter dem Kammerjäger, während sein Blick noch kurz an dem Gästeverzeichnis hängen blieb. Alt war für das alles hier fast schon kein Ausdruck mehr eher antik. Aber es störte ihn auch nicht so besonders, denn das hatte auch alles seinen Flair. Außerdem musste er ja auch nicht ewig hier wohnen, sondern nur, bis er hier alles erledigt hatte und sein Erbe würdig angetreten hatte, wie er sich für einen Penderghast eben gehörte.
Re: Die Rezeption
April fummelte noch kurz an der Klingel herum und richtete dann ihre großen Augen auf Nathan. Dann zeigte sie zum Kronleuchter, der das Foyer in einem wunderschönen Glanz erstrahlen ließ. "Den sollten Sie nicht selber putzen. Ein ehemaliger Besitzer ist da mal runtergefallen. War ziemlich widerlich, die Schweinerei, die dadurch entstand. Das musste ich alles aufwischen." Angewidert verzog sie ihre Nase und lachte dann. "Ich will wirklich nicht, dass so etwas noch mal passiert", warnte sie schon beinahe, während sie einen Schritt von der Theke wegging. Dass sie es gewesen war, die den Hotelbesitzer in den Tod gestürzt hatte, erwähnte sie nicht. Stattdessen plauderte sie noch ein wenig über die Einrichtung und wie man sie verbessern oder restaurieren könne. Irgendwann richtete sie jedoch ruckartig den Blick auf Nathan und sah ihn mit ihren grünen Augen durchdringend an. "Sagen sie mal, wie kommt es, dass sie sich so plötzlich für das Hotel interessieren. Sie scheinen ja Geschmack und Freunde an der Inneneinrichtung zu haben", fragte sie und fügte noch rasch hinzu, "nur so aus reinem Interesse gefragt." Sie ließ ihre Zungenspitze kurz über ihre Lippen gleiten und drehte sich dann zu einem Durchgang. "Am besten zeige ich ihnen jetzt den Rest des Hotels. Zunächst einmal die Bar und Lounge." Sie wollte die Führung möglichst hinter sich bringen bevor ein Angestellter bemerkte, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
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Re: Die Rezeption
Während der Geschichte zu dem ehemaligen Hotelbesitzer und dem Kronleuchter verzog er leicht geekelt sein Gesicht. Gut, das wollte er dann doch nicht so genau wissen. Auch wenn er ihr wirklichen Respekt zeigen musste, dass sie so etwas tatsächlich aufgewischt hatte. Ihm persönlich wäre das viel zu widerwärtig gewesen. Davon abgesehen, dass er als Besitzer nie an einer der Deckenbeleuchtungen auch nur einmal herumhantieren würde. Das war ihm nicht nur viel zu mühsam, sondern nach dieser Geschichte auch noch ziemlich gruselig. Denn überleben wollte er das hier zumindest so lange, bis er es hinter sich hatte und das Hotel schon längst jemand anderem gehören würde. Ewig behalten würde er es schließlich niemals. Auf ihre Frage hin, horchte er dann allerdings auf und unterbrach sein Philosophieren über die Geschichte. War vermutlich auch besser so. "Naja, ich habe es von meiner Mutter vererbt bekommen und... ein Panderghast tritt sein Erbe eben an. Und das mit dem Geschmack liegt vermutlich auch an ihr." Er lächelte leicht und diesmal war es weder falsch noch arrogant. "Als sie noch lebte hat sie so etwas immer gemacht. Häuser gekauft, sie renoviert und sie dann wieder verkauft. Also schätze ich, dass ich es mir einfach abgeschaut habe." Nathan machte einen Moment einen völlig anderen Eindruck, als er von seiner Mutter sprach. Kurz wurde sein Blick dann aber ernst, da er an ihr klägliches Ende denken musste. Dann löste sich dieser aber wieder und er sah beinahe ident aus wie zuvor. Jetzt war nicht der Zeitpunkt melancholisch zu werden, vor allem nicht vor dem Personal. Davon abgesehen... Gefühle? Pah, so etwas kenne ich gar nicht., redete er sich stur ein, während er April folgte, die offenbar in einen anderen Raum wechseln wollte, was ihm auch gefiel, schließlich wollte er mehr von diesem Gebäude kennenlernen, wenn er schon eine Weile hier wohnen würde. "Klingt gut.", meinte er nur zu ihrem Vorschlag und lächelte leicht. Mal sehen, wie der Rest des Hotels aussah. Hoffentlich nicht schlimmer als der Eingangsbereich, wobei er sich das gar nicht vorstellen konnte, denn wieso wären sonst Gäste da? So interessant war St. Charles dann doch nicht.
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